8/6/2024 0 Kommentare ZEN & IkigaiDie zwei philosophische und spirituelle Konzepte, Zen und Ikigai, haben ihren Ursprung in unterschiedlichen kulturellen Zusammenhängen. Dennoch können sie beide das Wohlbefinden und die Lebensqualität des Menschen auf ähnliche Weise beeinflussen. Die Untersuchung dieser Konzepte in der Wissenschaft liefert faszinierende Erkenntnisse über ihre Folgen für das Leben und die psychische Gesundheit.
Zen wurde im 5. Jahrhundert in China als Chan (禪那, Chán'nà) gegründet und erreichte ca. ab dem 12. Jahrhundert Japan, wo diese Bewegung maßgeblich weiterentwickelt wurde. Das Hauptziel ist es, den gegenwärtigen Moment und das gegenwärtige Bewusstsein zu erleben. Aber wie andere buddhistische Strömungen warnt auch der Zen-Buddhismus davor, seine Lehre als das Erwachen zu betrachten. Darüber hinaus verlangt sie keinen allgemeinen Glauben. In der Regel unterrichtet es auch keine Gegenstandsbereiche, die über die Erfahrung hinausgehen. Es lehrt in der Regel auch keinen Bereich von Themen, die über die Möglichkeit der Erfahrung oder der vorfindlichen Realität hinausgeht. Im Mittelpunkt des Zen stehen Meditation (Zazen) und direkte Erfahrung sowie das Leben in der unmittelbaren Augenblick, die oft über intellektuelle Konzepte und sprachliche Beschreibungen hinausgeht. Zen fördert somit das Leben im Moment und das Loslassen von unnötigen Gedanken und Anhaftungen. In diesem Zusammenhang wurde in Untersuchungen zur Zen-Meditation herausgefunden, dass eine regelmäßige Anwendung dieser Praxis erhebliche Vorteile für die psychische Gesundheit mit sich bringt. Studienergebnisse deuten darauf hin, dass Zen-Meditation eine Steigerung der Stressresistenz, eine Verbesserung der emotionalen Regulation und eine Steigerung der Lebenszufriedenheit im Allgemeinen bewirken kann. Eine Metaanalyse von 47 Untersuchungen zu Achtsamkeit und Meditation, darunter Zen, zeigte, dass diese Praktiken die Anzeichen von Angst, Depression und Stress deutlich reduzieren können (Goyal et al., 2014). Außerdem unterstützen sie die Veränderungen der Neuroplastik im Gehirn, die mit gesteigerten kognitiven Fähigkeiten und emotionalem Wohlbefinden in Verbindung stehen (Davidson & McEwen, 2012). Im Vergleich dazu ist Ikigai (japanisch 生き甲斐) ein japanisches Konzept, welches als Weg zum „Lebenssinn“ oder „Sinn des Lebens“ verstanden wird. Es beschreibt, wenn man es vereinfachen möchte (auch wenn dies, wie im ZEN, sehr schwierig wird mit Worten), die Abgrenzung von vier Elementen: das, worin man gut ist, das, was man liebt, das, wofür man bezahlt werden kann, und das, was die Welt braucht. Die Vorstellung besteht darin, dass die Suche nach einem individuellen Ikigai zu einem zufriedeneren und glücklicheren Leben führen kann. Wissenschaftliche Studien über Ikigai haben ergeben, dass Personen, die ihr Ikigai entdeckt haben, häufig eine gesteigerte Lebenszufriedenheit und ein größeres Lebensqualitätsgefühl verspüren. Eine Untersuchung der Wohlbefindensfaktoren in Japan ergab, dass Ikigai eine positive Korrelation mit Lebenszufriedenheit und Lebensqualität aufweist (Sone et al., 2008). Die Forschung hat auch gezeigt, dass Menschen mit einem starken Sinn und Zweck für das Leben tendenziell eine bessere körperliche und psychische Gesundheit haben. In einer großen Kohortenstudie konnte gezeigt werden, dass eine geringere Sterblichkeit mit einem höheren Sinn im Leben einhergeht (Koenig et al., 2015). Dies zeigt, dass Ikigai nicht nur eine Quelle der Motivation und Zufriedenheit ist, sondern sich auch direkt auf die körperliche Gesundheit auswirken kann. Außerdem lassen sich Ikigai und Zen gut miteinander vereinen, da beide Konzepte tief in der japanischen Kultur verwurzelt sind und sich mit dem Streben nach einem erfüllten und ausgeglichenen Leben befassen. Hier sind einige gemeinsame Aspekte oder Konvergenzpunkte von Zen & Ikigai:
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl Zen als auch Ikigai bedeutende Beiträge zur Verbesserung des Wohlbefindens leisten können, wenn sie in das tägliche Leben integriert werden. Zen-Meditation hilft dabei, Stress abzubauen und das emotionale Gleichgewicht zu verbessern, während Ikigai einen klaren Lebenssinn bietet, der zu einer höheren Lebenszufriedenheit und besserer Gesundheit beitragen kann. Beide Konzepte fördern somit gemeinsam ein erfülltes und ausgeglichenes Leben, indem sie sowohl emotionale als auch spirituelle Dimensionen des menschlichen Seins ansprechen. Author: Markus Wilsing
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5/11/2024 0 Kommentare Wer bin ICH?Die Zen-Philosophie lehrt uns, dass wahre Führung und Liebe für andere aus der Fähigkeit erwächst, zuerst zu lernen sich selbst zu führen und zu lieben. Denn in der Tiefe unseres Seins liegt eine unerschöpfliche Quelle der Weisheit und des Mitgefühls, die darauf wartet, entdeckt zu werden. Doch oft sind wir so damit beschäftigt, andere zu führen, zu begleiten und/oder zu lieben, dass wir das Wichtigste übersehen: uns SELBST!
Erst wenn wir uns selbst führen, erkennen und lieben gelernt haben, können wir auch anderen auf ihrem Weg erfüllter helfen und begleiten. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir uns Zeit für unsere eigene innere Ruhe und Stille nehmen. Besonders in diesen Momenten der inneren Einkehr können wir das Flüstern unserer eigenen Seele hören, welches uns behutsam zu unserer wahren Natur begleiten kann. In dieser Hinsicht betont die Zen-Lehren die Bedeutung von Meditation und Innehalten als Mittel, um das wahre Selbst zu erkunden. Durch Praktiken wie Meditation, Achtsamkeit und innere Einkehr verbinden wir uns mit der grenzenlosen Weisheit, welche in uns ruht, und mit welcher wir ein tiefes Verständnis unserer eigenen Natur entwickeln können. Mit diesem Wissen ist es uns dann möglich, nicht nur uns selbst anzunehmen, sondern auch anderen mit Mitgefühl und Weisheit besser zu dienen. Indem wir uns also Zeit für unsere eigene innere Ruhe nehmen, können wir lernen, aus unserer inneren Stärke und Gelassenheit heraus zu handeln, anstatt uns von äußeren Umständen, Personen oder Emotionen leiten zu lassen. Mit dieser Erkenntnis können wir dann ein erfüllteres Leben im Einklang mit unserer wahren Natur führen und andere dazu inspirieren, ihrem eigenen inneren Ruf zu folgen. Author: Markus Wilsing Zen ist bekannt für seine Einfachheit und den Fokus auf direkte, achtsame und intuitive Einsicht im alltäglichen Handeln. Die Prinzipien des Zen sind im Prinzip "einfach" und können in jeder Lebenskultur integriert werden. Einige der Kernprinzipien, welche auch die Zen-Philosophie und Gedanken der Zenklausen leiten, sind wie folgt:
1. "Der Geist konstruiert die Erfahrung": Zen lehrt, dass unsere Erfahrungen nicht unbedingt die Realität widerspiegeln, sondern vielmehr durch unsere Wahrnehmungen und Glaubenssysteme geformt werden. 2. "Das Selbst als Illusion": Im Zen wird das Selbst nicht als feste, unveränderliche Entität betrachtet, sondern als etwas, das ständig im Fluss und in Bewegung ist. Diese Sichtweise hilft, sich von starren Selbstdefinitionen zu lösen. 3. "Glaube nur, was du für wahr hältst": Zen ermutigt zur persönlichen Authentizität und dazu, nur das zu glauben, was durch direkte Erfahrung als wahr erkannt wird. 4. "Loslösung als Weg zum Glück": Zen betont die Bedeutung der Loslösung von materiellen Dingen und Konzepten, um wahrhaftiges Glück zu finden. 5. "Sein über Tun": Im Zen wird mehr Wert auf das reine Sein gelegt als auf Aktivität oder Produktivität. Es geht darum, im gegenwärtigen Moment präsent zu sein. 6. "Objektive Selbstbeobachtung": Zen-Praktizierende streben danach, Beobachter ihrer eigenen Gedanken und ihres Lebens zu werden, ohne sich von ihnen mitreißen zu lassen. 7. "Einheit als natürlicher Zustand": Zen sieht Einheit und Verbundenheit mit allem als den natürlichen Zustand des Seins an. Diese Prinzipien spiegeln, wie erkennbar ist, die eigenen Zen-Haltung wider, welche sich durch individuelle Achtsamkeit, Einfachheit und eine persönliche tiefe Wertschätzung für den gegenwärtigen Moment auszeichnet. Es ist eine Praxis, die darauf abzielt, das Individuum über die Grenzen des intellektuellen Verstehens hinaus zu führen und eine direkte wahre Erfahrung der Realität zu ermöglichen. Zen ist somit mehr als nur eine Philosophie; es ist eine Lebensweise, die darauf abzielt, Klarheit und Frieden im Geist zu finden. Author: Markus Wilsing 3/15/2024 0 Kommentare ZEN & Wissenschaft
In den letzten Jahrhunderten hat Zen nicht nur spirituelle Praktiken hervorgebracht, sondern auch philosophische Ansätze, die sich auf verschiedene Lebensbereiche anwenden lassen. Einer dieser Anwendungsbereiche ist die Überwindung von Ängsten, um ein ausgeglicheneres Leben zu führen.
Angst ist eine universelle menschliche Erfahrung und manifestiert sich in vielen Formen, von alltäglichen Sorgen bis hin zu existenziellen Ängsten. Im Zen wird das Wesen der Angst als Teil des menschlichen Geistes und der Herausforderungen des Lebens betrachtet. Durch diese Annahme, dass Leiden und Ungewissheit untrennbar mit der menschlichen Existenz verbunden sind, legt Zen die Grundlage für den Umgang und Auseinandersetzung mit der Angst. Die zentralen Konzepte des Zen sind Achtsamkeit und Präsenz im Augenblick. Durch die Konzentration auf den gegenwärtigen Moment und das bewusste Erleben der eigenen Gedanken und Gefühle sind die Praktizierenden in der Lage, ihre Reaktionen auf angstauslösende Situationen zu kontrollieren. Anstatt sich von der Angst vor der Vergangenheit oder der Zukunft überwältigen zu lassen, lehrt uns Zen, im "Hier und Jetzt" zu leben und die Realität klar zu sehen. Ein weiteres zentrales Konzept im Zen ist die Vorstellung der "Leerheit" (Sunyata) und das Prinzip des „Loslassens“. Dies bezieht sich auf die Idee, dass das Festhalten an Vorstellungen, Erwartungen und festen Identitäten Leiden verursacht. Durch das „Loslassen“ von festen Konzepten über uns selbst und die Welt können wir eine tiefere Einsicht in die wahre Natur der "Realität" gewinnen. In Bezug auf die Angst bedeutet dies, dass wir lernen sollen, uns von den festen Vorstellungen zu lösen, die unsere Ängste nähren, und stattdessen einen offenen Geist kultivieren. Zen lehrt auch die Kunst der Akzeptanz und des Nicht-Widerstands gegenüber dem, was ist. Indem wir uns gegenüber unseren Ängsten öffnen und ihnen ohne Widerstand begegnen, können wir lernen, mit ihnen zu leben, anstatt gegen sie anzukämpfen. Dies bedeutet nicht, dass Ängste verschwinden, sondern dass wir eine tiefere Ebene des Friedens und der Gelassenheit entwickeln, indem wir lernen, mit unseren Ängsten zu koexistieren. Diese Zen-Prinzipien bieten einen allgemeinen Einblick in die Natur der Angst und praktische Werkzeuge für den Umgang mit ihr. Durch Achtsamkeit, Präsenz im Augenblick, Loslassen von Vorurteilen und Akzeptanz der Dinge, wie sie sind, hilft die Zen-Praxis den Menschen, eine tiefere Verbindung zu sich selbst zu entwickeln und Raum für inneren Frieden zu schaffen, selbst inmitten der Schwierigkeiten des Lebens. Autor: Markus Wilsing 7/29/2023 1 Kommentar Der Weg zum EinklangWenn man ZEN studiert und praktiziert, muss man unter allen Umständen vermeiden, Tönen zu folgen und sich an Formen zu klammern.
Dieser lebensverändernde Weg der Erkenntnis und spirituellen Praxis führt den Suchenden zu einer tiefgreifenden inneren Stille, in der die Essenz des Seins erkannt wird. Jenseits der konventionellen Konzepte und festgefahrenen Strukturen öffnet sich eine unendliche Weite des Bewusstseins, in der die Wahrheit in ihrer reinen Einfachheit und Schönheit erstrahlt. In dieser ungebundenen Offenheit verschmelzen Vergangenheit und Zukunft zu einem zeitlosen Moment, in dem unendliches Wissen im "Hier" und "Jetzt" erfahren wird. Ein wahrer Zen-Praktizierender lernt, den Geist zu beruhigen, um die Klarheit des Geistes zu erlangen, und entwickelt die Fähigkeit, alle Erfahrungen mit Gleichmut zu empfangen. Mit jedem Schritt auf diesem Weg der Selbsterkenntnis wächst die Erkenntnis, dass die Wahrheit nicht in Worten oder Dogmen gefangen werden kann, sondern in der direkten Erfahrung des unmittelbaren Augenblicks liegt. So führt die ZEN-Praxis den Suchenden nicht nur zur Erleuchtung, sondern auch zu einem erfüllten und achtsamen Leben im Einklang mit sich selbst und der Welt um sie herum. Die Praxis des ZEN lehrt somit, dass das Festhalten an festgefahrenen Meinungen und Vorstellungen eine Quelle von Leiden und Unruhe ist. Indem man sich von den Fesseln begrenzender Glaubenssätze befreit, eröffnet sich ein grenzenloser Raum für persönliches Wachstum und spirituelle Entwicklung. Das Loslassen von jeglichen Formen und Konzepten erlaubt es, den Geist zu klären und eine klare Wahrnehmung zu entwickeln. Die Schönheit des ZEN liegt in seiner Schlichtheit und Praktikabilität im täglichen Leben. Es ermutigt dazu, Achtsamkeit und Bewusstheit in jede Handlung und jeden Moment zu integrieren. Die Zen-Praktizierenden lernen, mit offenen Sinnen und einem unvoreingenommenen Geist zu leben, so dass sie jeden Moment vollständig erfassen können, ohne von der Vergangenheit oder Zukunft abgelenkt zu werden. Durch die Disziplin des ZEN werden Geduld, Ausdauer und Gelassenheit entwickelt. Es ist kein einfacher Weg, aber einer, der zu einem tiefen inneren Frieden führt, der unabhängig von äußeren Umständen bleibt. Es ist wie das Entdecken eines verborgenen Schatzes innerhalb des eigenen Herzens. In der ZEN-Praxis werden Worte oft überflüssig, denn die wahre Erkenntnis liegt jenseits der Sprache. Es geht um die unmittelbare Erfahrung des Seins, die nicht durch Konzepte oder Dogmen eingeschränkt wird. Es ist ein Prozess des Erwachens zu einem höheren Bewusstseinszustand, in dem die Dualität verschwindet und Einheit erfahren wird. So wird das Studium und die Praxis des ZEN zu einer lebenslangen Entdeckungsreise, die tiefgreifende Transformation und spirituelle Erleuchtung ermöglicht. Es ist ein Weg der inneren Freiheit, der den Menschen dazu befähigt, das volle Potenzial des menschlichen Seins zu entfalten und in Einklang mit dem größeren Ganzen zu leben. Autor: Markus Wilsing 4/10/2023 0 Kommentare Ist "ZEN" Passiv?Oft werden wir gefragt, ob ZEN eine passives Verhalten vom Praktizierenden fordert? Zen ist in erster Linie nicht "passiv" im Sinne von Untätigkeit oder Trägheit. Im Gegenteil, die Zen-Philosophie fordert uns auf, aktiv zu sein und uns ganz auf unsere Handlungen und unsere Umgebung zu konzentrieren. Dabei behilft sich Zen der Praxis der Meditation, in der wir üben, unseren Geist zu beruhigen, unsere Wahrnehmung zu schärfen und auf den Augenblick und dem Ganzen zu richten. Dabei dient während der Meditation die Konzentration auf den Atem als Hilfestellung. Diese Praxis soll somit den Praktizierenden zu mehr augenblicklichen Bewusstheit verhelfen und die Fähigkeit verbessern, bewusste Entscheidungen zu treffen, kreativ und ganzheitlich zu denken und handeln. Auf diese Weise wird die Bedeutung von Achtsamkeit und Konzentration hervorgehoben, um unseren Geist von Ablenkungen zu befreien und uns auf das zu konzentrieren, was im Moment geschieht. Hiermit ermutigt uns Zen, uns auf die Gegenwart zu konzentrieren und aktiv zu handeln, um das Beste aus unserem Leben und unserer Umgebung zu machen. Zen ist also keine passive, sondern eine aktive Praxis, die uns ermutigt, unsere Aufmerksamkeit und Energie auf unsere Handlungen und unser Leben im Augenblick zu richten.
Autor: Markus Wilsing Wenn wir das Wort “Krise” hören, denken wir oft an negative und schwierige Lebensphasen oder Situationen. Dabei stammt das Wort "Krise" vom griechischen Substantiv "κρίσις krísis" - und bedeutet ursprünglich "Meinung", "Urteil", "Entscheidung". Das altgriechische Verb “krínein” bedeutet „trennen“ und „(unter-)scheiden“. Auf dasselbe Verb geht auch das Substantiv „Kritik“ zurück. Eine (Lebens-)Krise ist somit nichts "Negatives", sondern ein längst überfälliger Moment im Leben, der uns herausfordert, unsere Meinung(en), Standpunkte, Sicht- und Verhaltensweisen neu zu bewerten und zu gestalten. So gesehen kann eine Krise ein wunderbarer und kreativer Moment im Leben sein, um “Altes” loszulassen und “Neues” zuzulassen. Eine Zeit, die uns zur individuellen Einkehr einlädt und welche von uns Ruhe, Stille und Besinnung verlangt. Hier lernen wir zu schweigen, nachzudenken, loszulassen, uns selbst zu lieben und zu wachsen. Dies ist eine wichtige Lebensphase, die wir produktiv nutzen müssen und sollten. Denn das Leben besteht und entsteht in seiner anpassungsfähigen Vielfalt, fortschreitenden Entwicklungen und Evolutionen, in der jeder individuelle Augenblick in sich einzigartig ist. Nur wer sich dieser Entwicklung und Evolution anpassen kann, lebt den Geist des Seins.
"Das Leben ist kein Problem, das es zu lösen, sondern eine Wirklichkeit, die es zu erfahren gilt." - Buddhistische Weisheit Autor: Markus Wilsing Wie in vielen religiösen Lehren ist auch in der Lehre des “Tao” alles so, wie es ist, und entspricht der “göttlichen" Ordnung. Das "Universum" folgt Regeln, die von keinem menschlichen Denken erfasst werden können. Die “Natur”, die “Welt”, das “Universum” bzw. alles “Göttliche” besteht nicht aus "Einzelteile” die irgendwie miteinander verbunden sind. Dies wird nur durch das menschliche Ordnungssystem so definiert. Aber das "Göttliche" ist kein Flickenteppich. Die “Natur” geht ihren Weg ohne Bücher und Wissen und überrascht uns jeden Tag aufs Neue. Nur der Mensch fürchtet immer wieder, dass, wenn der Geist etwas nicht fassen oder erklären kann, es ins Chaos führen muss. So möchte der Mensch alles in Worte und Zahlen fassen und betrachtet es nicht in der Ganzheit des "Unendlichen".
Im Zen, im Tao und vielen anderen Religionen wird aber darauf hingewiesen, dass wir Bewusstsein erlangen sollen, aber auch lernen müssen dieses nicht zu beurteilen. Um in Einklang zu leben, muss der Mensch lernen, in Demut die Vorgänge mit all seinen Sinnen als das wahrzunehmen und zu verstehen, wie sie sind. Wie auch J.W. Geothes in “Faust I” (S. 34) oder viele andere Geistige und Philosophen wie Sokrates mit Demut wissen, dass man nichts weiß und nie wissen wird. In Übereinstimmung damit sind wir aufgefordert, in Hingabe den Augenblick so zu leben, wie er ist. Und wenn du dabei weinen willst, so weine, und wenn du dabei lachen willst, so lache. Lass die Ohren hören, was sie hören wollen. Lass die Augen sehen, was sie sehen wollen, lass den Geist denken, was er denken will. Es hat auch keinen Sinn, den Strom der Gedanken zu unterdrücken. Wenn der Geist denken will, dann lasse diesen dies tun, hören zu aber halte nicht fest und/oder bewerte es. Lasse den Körper in seinem eigenen Rhythmus leben, und erwarte kein bestimmtes Ergebnis. Denn wo kann es in diesem Zustand ohne Worte, ohne Werte, ohne Vorstellungen eine Vergangenheit und eine Zukunft geben? Mit dieser Betrachtung lernen wir in der ZEN-Meditation den Atem oder irgendeine andere Tätigkeit im Augenblick zu beobachten und andere Gedanken oder Werte ziehen zu lassen. Menschen, welche die Ruhe und Stille der Zenklausen aufsuchen, lernen, sich selbst zu finden, ihrem Weg zu vertrauen, diesen anzunehmen und die eigene individuelle Verbundenheit mit dem Sein zu erkennen und zu verfolgen. Denn wenn ich mich selbst mit allen meinen Sinnen in der Einheit erkenne, liebe und widme, dann kann ich auch anderen Lebewesen mit mehr Kraft dienen und helfen. Denn unser “Selbst” ist untrennbar mit der Unendlichkeit und wir haben keinen anderen Ort, den wir mit allen unseren Sinnen in diesem Moment genießen und leben sollten. Autor: Markus Wilsing 1/19/2023 0 Kommentare Die ZEN-Regeln der Zenklausen Es ist immer wieder schön zu erleben, wie Menschen, welche die Zenklausen besuchen, anfangs denken Sie würden einen oder mehrere ZEN-MöncheINNEN vorfinden. Gerade aus dieser Sicht unterscheiden sich die Zenklausen sehr von anderen Orten, die ZEN praktizieren. Wir sind zwar keine Zen-MöncheINNEN und werde es in diesem Leben auch nie werden, dennoch ist das Konzept der Zenklausen zum größten Teil vom Lebensstil der ZEN-Mönche inspiriert und aus dieser Sicht verwaltet. ZEN zeichnet für uns eine Lebensweisheit auf, die einige Regeln und Wege beschreibt, welche den Menschen in die innere Ruhe, Achtsamkeit, Leichtigkeit und Gelassenheit des Lebens führen können. Auch inspirierte uns die Einfachheit, welche die ZEN-MöncheINNEN leben und bei fast allem Tun ein Lächeln auf den Lippen bewahren. Vielleicht möchten auch Sie kein Zen-MönchINN werden, aber würden doch sehr gerne ein wenig von dieser ZEN-Ruhe und inneren ZEN-Gelassenheit in Ihrem Leben spüren. Dies ist eigentlich nicht schwer, wenn man nur lernt, ein paar Regeln in seinen Alltag einzubauen. Jene Regeln, die wir mit unserer jahrelangen ZEN-Erfahrung Schritt für Schritt mit unseren Gästen üben und daraufhin wirkungsvoll in den eigenen Alltag integriert werden können. Denn wer von uns kann nicht ein bisschen mehr Konzentration, Ruhe und Achtsamkeit in seinem Leben gebrauchen? 1. Lerne eine Tätigkeit nach der anderen zu tun; 2. Lerne alle Tätigkeiten erst einmal langsam und bewusst auszuführen; 3. Beende zuerst eine Aufgabe, bevor du zur Nächsten schreitest; 4. Tue das, was du tun kannst und nicht mehr; 5. Lerne Raum zwischen den Aufgaben zu schaffen; 6. Entwickle deine eigenen Rituale; 7. Setze gewisse Zeiten für bestimmte Arbeiten fest; 8. Lerne Zeit fürs Meditieren zu finden; 9. Lerne zu lächeln und diene anderen; 10. Verwanden alltägliche Arbeiten in Meditation; 11. Lerne herauszufinden, was für dich wirklich wichtig und notwendig ist; 12. Lerne einfach zu leben. 13. Lebe in Einklang mit der Natur und dem Universum; 14. Lerne zu schweigen; 15. Lerne loszulassen. Falls auch Sie uns einmal besuchen möchten und mehr über den ZEN-Weg in die innere Ruhe erkunden möchten, kontaktieren Sie uns und wir helfen Ihnen gerne auf Ihrem persönlichen Weg in die Ruhe weiter. Autor: Markus Wilsing
Es gibt einen “Welt”, die kein irdischer Mensch mit uns besuchen kann. Diese Welt betreten wir, wenn wir die Augen schließen, tief einatmen und alle Sinne und Gedanken auf das innere Sein konzentrieren. Schon viele Meister, Gelehrte und Philosophen haben dies Welt beschrieben. Ein Mensch kann in seiner physischen Freiheit einschränken werden, aber in seiner inneren Welt wird dieser immer frei und alleine sein. Eine Welt, die keine andere betreten, gestalten oder erobern kann. Mit dieser Welt werden wir alleine geboren und mit dieser verlassen wir diese irdische Welt wieder. Wir können versuchen, von dieser Welt zu erzählen. Nur das jene Worte diesen niemals wirklich beschreiben können. Aber ohne diese Welt könnten wir auch nicht leben, denn diese Welt ist auch die Quelle all unseres Seins. Wir müssen lernen, diesen inneren Raum zu lieben, darin zu leben und nach unseren Wünschen zu gestalten. Damit diese innere Reise eine individuelle Einkehr der Freude wird, welche uns auch viel Kraft, Ruhe und Mut für das “reale” Leben und einen Weg in die unendliche Schönheit und Vielfalt des Lebens geben kann.
Autor: Markus Wilsing 10/16/2022 0 Kommentare Meditation & GesundheitAlzheimer und Demenz sind laut einer französischen Studie nicht heilbar, aber mit einfachen Maßnahmen vermeidbar. Dazu untersuchten die Forscher, ob das Erlernen einer Fremdsprache und Meditieren in dieser Hinsicht besser sind. Dafür beobachteten sie 18 Monate lang 137 Männer und Frauen ab 65 Jahren, die zum Zeitpunkt der Studie nicht an Demenz litten. Außerdem haben sie alle Teilnehmer in drei Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe absolvierte regelmäßig Englischkurse, die zweite Gruppe meditierte täglich 20 Minuten lang und die dritte Gruppe lebte als Kontrollgruppe weiter. Am Ende der Studie schnitten die „Meditierenden“ deutlich besser ab, gefolgt von einer Gruppe „Fremdsprecher“. „Meditation war dem nichtmuttersprachlichen Training überlegen“ (Dr. Gael Stella, Universität Caen-Normandie*). Die Studien zeigt, dass bereits 20 Minuten Meditation pro Tag das Selbstbewusstsein verbessern, die Wachsamkeit erhöhen und auch sozial-emotionale Fähigkeiten wie Empathie und Konfliktlösung entwickeln können. Die Forscher erklärten, dass je wichtiger ein Faktor ist, desto unwahrscheinlicher ist es, an Alzheimer zu erkranken. Auch frühere Untersuchungen haben bewiesen, dass das tägliche Praktizieren von Meditation nicht nur hilft, sich besser zu konzentrieren, sondern auch Stress und Angst reduziert und die Gesundheit verbessert. Die vollständigen Ergebnisse dieser Studie wurden in der Zeitschrift "Jama Neurology" veröffentlicht.
*Chételat, G., Lutz, A., Klimecki, O. et al. (2022): Effect of an 18-Month Meditation Training on Regional Brain Volume and Perfusion in Older Adults: The Age-Well Randomized Clinical Trial, JAMA Neurology. Everybody is afraid of being nobody. Only very rare and extraordinary people are not afraid of being nobody. (..) A Nobody is not an ordinary phenomenon; it is one of the greatest experiences in life -- that you are and still you are not, that you are just pure existence with no name, with no address, with no boundaries... neither a sinner nor a saint, neither inferior nor superior, just a silence.
People are afraid because their whole personality will be gone; their name, their fame, their respectability, all will be gone; hence, the fear. But death is going to take them away from you anyway. Those who are wise allow these things to drop by themselves. Then nothing is left for death to take away. Then all fear disappears, because death cannot come to you; you don't have anything for death. Death cannot kill a nobody. (...) You are here because the old association with the body. But look within, and you are not. And this insight, where there is pure silence and pure isness, is your reality which death cannot destroy. This is your eternity, this is your immortality. Enjoy as much as you can moments of nobodiness. And it is such a simple, uncomplicated experience -- because you are nobody; you have just to sink within yourself a little deeper. Your personality is only on the surface. Inside is only a vast sky -- infinite. (...) When you are nobody you are the whole existence. There is nothing to fear. There is nothing to lose. And if you think anything is lost -- your name, your respectability, your fame -- they are worthless. They are playthings for children, not for mature people. It is time for you to be mature, it is time for you to be ripe, time for you, just to be. Two drunks are walking down the streets of London with nothing to do, as all the pubs have closed long ago. They come by a street light and both stop to stare at it. After a few moments, one of them mumbles, "Is not the moon beautiful tonight?" The other one turns to him in surprise, and says, "The moon? That is the sun you are looking at." They argue for a while, and just as they have decided to get an opinion, another drunk come stumbling around the corner. One of the first drunks asks him, "Excuse me, is that the sun or the moon?" The drunk shrugs his shoulders, and says, "Sorry, I don't know. I don't live around here." All your name, and all your fame, and all your degrees and qualifications, and your richness, and your respectability and prestige, are nothing but different kinds of alcoholic beverages. Only one who is nobody is not drunk. Only one who is nobody is fully awake, fully alert. And in his alertness he gains the whole world; in his nobodiness the whole universe can disappear. It is so vast. Your somebodiness is so small. The more you are somebody, the more small you are. The more you are nobody, the bigger.... Be absolutely nobody, and you are one with the existence itself. OSHO. "The Razor's Edge". 6/10/2022 0 Kommentare The Inside Journey"An inside journey is a journey towards absolute aloneness; you cannot take anybody there with you. You cannot share your centre with anybody, not even with your beloved. It is not in the nature of things; nothing can be done about it. It is easier to go to the moon because you can have company. Even if you don’t have company you can have a connection with the earth; you can phone the people here. You can get directions from the outside, from the far away earth, but still you are connected. The moment you go in, all connections with the outside world are broken; all bridges are broken. In fact, the whole world disappears.
That’s why the mystics have called the world illusory, maya, not that it does not exist but for the meditator, one who goes in, it is almost as if it does not exist. The silence is so profound; no noise penetrates it. The aloneness is so deep that one needs guts. But out of that aloneness explodes bliss. Out of that aloneness, the experience of god. There is no other way; there has never been any and there is never going to be." Osho, Book: Just the Tip of the Iceberg, Ch 18 6/10/2022 1 Kommentar Alleinsein, Meditation & Stille"Alleinsein und Stille sind zwei Aspekte einer einzigen Erfahrung, zwei Seiten derselben Münze. Wenn man Stille erfahren möchte, muss man total in sein Alleinsein gehen. Dort ist sie zu finden.
Wir werden allein geboren, wir sterben allein. Zwischen diesen beiden Gegebenheiten erschaffen wir uns tausendundeine Illusion darüber, dass wir verbunden sind – in allen möglichen Beziehungen, mit Freunden und Feinden, Liebes- und Hassbeziehungen, Nationen, Rassen, Religionen. Wir erschaffen alle möglichen Halluzinationen, nur um einer Tatsache zu entgehen: dass wir allein sind. Doch was auch immer wir tun, wir können die Wahrheit nicht verändern. Es ist einfach so, und anstatt zu versuchen dem zu entfliehen, ist der beste Weg diese Wahrheit zu genießen. Dein eigenes Alleinsein zu genießen, das ist was Meditation ausmacht. Der Meditierer ist jemand, der tief in sein Alleinsein eintaucht und der weiß, dass wir allein geboren werden, dass wir allein sterben werden und in der Tiefe allein sind. Warum also nicht erfahren, was dieses Alleinsein ist? Es ist unsere wahre Natur, unser reines Sein." Osho, Buch: The Sound of One Hand Clapping, Ch. 14 3/19/2022 0 Kommentare ZEN: ohne Titel & ohne KittelEs ist immer wieder weltfremd mit anzusehen, wie sich Menschen, welche sich mit Zen oder Meditation beschäftigen, eine gewisse Kleidung tragen und ihre Umgebung mit bestimmten Gegenständen dekorieren. Dabei kommt einem Außenstehenden oft die Frage: Ist man nur ein ZEN Wissender oder Erfahrener, wenn man zum Beispiel eine Kesa (Mönchkleidung) und Rakusu (Latz) trägt, eine Glatze hat, den Lotussitz beherrscht, Räucherstäbchen ansteckt, auf einem Meditationskissen sitzt, einen Buddha auf dem Fensterplatz stehen hat, eine Klangschale schlägt und so vieles mehr. Genau betrachtet sind all diese Kleider und Gegenstände nur das Endprodukt einer gewissen kulturellen Sichtweise bezüglich der ZEN-Philosophie. Dabei verbirgt ein schöner Trachtenrock, eine Lederhose, eine bequeme Jogginghose, ein mit viel Achtsamkeit hergerichteter Frühstückstisch, ein leckeres Spaghetti Gericht, gut gebügelte Kleidung, ein schöner Schaukelstuhl, ein schöner Kirchengesang, ein liebevoller Kuss, ein schönes Lachen, genauso viel ZEN in sich wie eine Kesa. Um also Zen und Meditation wirklich verstehen und lernen zu wollen, muss keiner seine geliebten Kleider oder Gegenstände ablegen und weltfremde erwerben. In ZEN soll man einfach lernen, den Augenblick mit allen Sinnen achtsam zu erleben, das eigene Leben und Kultur zu verstehen, um dann mit sich, seinen Mitmenschen und dem Universum im Einklang und Frieden zu leben. Denn ZEN fängt mit dem an, was ist, und endet auch damit. Aus diesem Grund ist der erste Satz der Leitfäden der Zenklausen „OHNE TITEL, OHNE KITTEL“. Denn der Mensch soll sich bei der Meditation und den Achtsamkeitsübungen auf sein wahres Wesen konzentrieren, um daraufhin dieses in Ruhe und mit Heiterkeit zu leben. Autor: Markus Wilsing
1/19/2022 0 Kommentare Das ZEN der Einzigartigkeit"Viele kluge Köpfe gibt es, die sich mit Zen beschäftigen, um darüber zu reden. Doch ein solches Zen steigert nur die Selbstsucht." - Meister Yuanwu
Heutzutage ist die Meditation zu einem Massentourismus geworden. Ein Trend, in denen Gurus, Meister und Yogalehrer den Markt überfluten und dabei wahres Heil, Segen, Abbau von Stress und Gesundheit versprechen. Viele Seminare, Kurse und Retreats kommen sogar ohne spirituelle und individuelle Personen bezogenen Ausrichtung oder auch pädagogischen Erfahrung und Lehre daher. Teilnehmer sitzen in Massen dicht an dicht in den Hallen und versuchen die Erleuchtung, ein langes, gesundes und erfolgreiches Leben sowie sich selbst zu finden. Die Meditationsapps und/oder online Kurse führen dann den Suchenden zu dem endgültigen, individuellen Exitus. Viele von diesen LehrerINNEN oder MeisterINNEN predigen und beraten sogar über Themen, wie man erfolgreich in Krisenzeiten lebt, Kinder erzieht, mit einem Partner glücklich verheiratet ist, gewinnbringend an der Börse investiert, innovative Firmen gründet und erfolgreich führt, wobei sie selber all dies niemals erlebt oder sich damit praktisch konfrontiert haben. Es ist schon fast so, als würde man zu einer Fahrschule gehen und der Fahrlehrer nur die Bücher darüber gelesen hat, aber niemals selber am Steuer in den Verkehr um den "Arc de Triomphe" in Paris, in die Verkehrsstraßen in Istanbul oder Neapel eingetaucht ist. Ein Ort wo Theorie und Praxis unterschiedliche Sprachen sprechen und ganz andere Regeln herrschen. Bei all der Flut von Angeboten, Gedanken, Theorien und Zitaten dieser "MeisterINNEN" verliert sich oft das wahre Wissen und Nutzen dann im freien Raum. Am Ende der Show ist der Suchende meistens mit all seinen Fragen, individueller Suche, Wünschen und Ängsten nur noch mit einem Mantel der Hoffnung, Demütigung und Unwissenheit bedeckt. Besonders wenn er am Anfang seines Lebensweges steht. Am Horizont thront weiterhin im Fastnachtskleid (Fastnachtsmaske), mit Zertifikaten dekoriert und neuem Namenstitel ernannte "Guru" oder "Meister" und beleuchtet und verherrlicht seinen eignen Geist und persönlichen Erfahrung. Der Suchende selbst schaut oft zu und hofft in der dargebrachten Informationsflut nicht zu ertrinken. Es ist fast wie in der industriellen Schulzeit: Der LehrerIN steht VOR der Klasse. Alles ist genormt, gesegnet, verherrlicht, verallgemeinert und wunderschön dekoriert. Und auch hier war und ist der Mensch mit seiner persönlichen Suche, Individualität, Bedürfnissen und Fragen am Ende ganz sich selbst überlassen. "Jemand, der sich selbst für einen Zenmeister hält und auch von anderen so behandelt werden möchte, ist nur ein Kindskopf. Ein wirklicher Zenmeister macht sich überhaupt keine Gedanken darüber, ob er nun ein Zenmeister ist oder nicht." - Sawaki Kôdô Rôshi Aus diesem Grund, haben sich die Zenklausen für einen Weg heraus aus dieser Sichtweise entschieden. Für uns steht der einzelne Mensch und seine ganz individuellen Bedürfnisse, Wege und Einzigartigkeit immer im Vordergrund. Wir begleiten und benennen nicht. Für uns ist jeder Mensch als Einzelner wichtig und trägt bereits alles Wissen in sich. Der Mensch muss nur lernen es selber zu entdecken. Dies ist auch ein Grund, warum wir nur wenige Gäste pro Tag aufnehmen. Denn wenn der Mensch seine Einzigartigkeit kennt und lebt, bewegt und erblüht sich auch die Gemeinschaft. Aus diesem Grund führen wir alle Gäste mit unserer jahrelangen privater und beruflicher Erfahrung ganz individuell, Eins-zu-Eins und persönlich, nicht nur auf den Weg zur Ihrer inneren Ruhe und Muße, sondern auch zu Ihrem persönlichen Sein und Seele. "Wer seinen eigenen Weg geht, dem wachsen Flügel." - Zen-Weisheit Autor: Markus Wilsing 12/29/2021 1 Kommentar Der mentale EremitDas Eremitentum finden wir nicht nur im Christentum, sondern auch im Buddhismus, Hinduismus, Islam (Sufismus) und Taoismus. In der religiösen als auch in der säkularen Literatur wird der Begriff "EinsiedlerIN" oft für einen Menschen verwendet, der ein abgeschiedenes, gebetsorientiertes Leben führt. Das Eremitentum in der christlichen Lebensform wurde besonders im 15 Jahrhundert praktiziert und wurde ursprünglich für einen Christen verwendet, der aus einer religiösen Überzeugung heraus das eremitische Leben bevorzugt, wie die der Wüstentheologie des Alten Testaments.
Im letzten Jahrhundert wurde das Wort „EinsiedlerIN“ immer öfter für einen Menschen benutzt, welcher die gesellschaftlichen Normen zwar zur Kenntnis genommen hat, aber sich aus ihr sozial ausschließt. Ein AußenstehenderIN, welcher sich nicht in die Gesellschaft integriert möchte. Dabei entwickelt das Eremitentum auch Stärken. Der Mensch hat seine eigenen Werte erkannt, sodass es für diesen Menschen einfacher ist, mit und im Alleinsein zu leben. Nun wurden durch die Coronakrise viele Menschen zum „Einsiedlertum“ gezwungen. Alleinsein, isoliert leben, die eigenen Werte finden und danach leben zu müssen, darauf war und hat uns keiner vorbereitet. Es war nie ein Teil der gesellschaftlichen Kultur. Keiner hat uns diese Werte gelehrt. Alles wurde von der Außenwelt gesteuert, genormt und orientiert. Da war bis jetzt kein Platz für den EremitIN. Der EremitIN ist kein Konsummensch, man kann diesen Menschen nicht fassen und formen. Dabei kann, wie wir nun sehen, das mentale Eremitentum eine wichtige Überlebensform fürs Leben sein. Durch diese Lebensform findet der Mensch innere Ruhe und Geduld, kann mit Ungewissheit im Alleinsein leben, kennt seine Schwächen und Stärken, lernt Wege und Lösungen alleine zu meistern, kann loszulassen und kann anderen in schweren Lebensphasen besser helfen. Denn solch eine innere Führung basiert auf Ruhe und kennt den eigenen Weg. Diese innere Stärke Schritt für Schritt für sich zu erlangen, ist ein wichtiges Ziel der Zenklausen. Individuell oder geführt inmitten der Natur helfen wir den Menschen, ihren eigenen Weg ins mentale Eremitentum zu finden. Ein EremitIN, welcher sich nicht von der Gesellschaft isolieren muss, aber weiß, dass das Alleinsein ein “All-ein-sein” sein kann. Mit viel Liebe und alles Gute für das Jahr 2022 aus den Zenklausen. Zeit für Ruhe - Zeit für Dich Autor: Markus Wilsing |
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